23.05.2022 (lk) Viele verlassen sich nach wie vor auf die gesetzliche Rentenversicherung im Alter und schätzen gleichzeitig ihre eigene Lebenserwartung viel zu niedrig ein – mit negativen Folgen für die Altersvorsorge. Dies ist ein fataler Fehler, denn mit der gesetzlichen Rente allein lässt sich die drohende Rentenlücke längst nicht mehr ausgleichen.
Vor allem Frauen müssen an ihre Zukunft denken, denn ein Mann ist keine Altersvorsorge. Frauen verdienen auch heute noch durchschnittlich weniger als Männer und erhalten deshalb weniger Altersrente. Hinzu kommt, dass Frauen statistisch gesehen eine höhere Lebenserwartung haben. 2020 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen 83,6 Jahre, Männer kamen im Schnitt nur auf 78,9 Jahre. Entsprechend länger muss die Rente bei Frauen reichen. Gerade sie sorgen aber seltener fürs Alter vor und sind häufiger von Altersarmut betroffen. Während 56 Prozent der Männer eine private Vorsorge treffen, tun das hierzulande nur 43 Prozent der Frauen, wie eine Studie der Versicherung Swiss Life Deutschland ergeben hat.
Gründe, warum Frauen schlechter fürs Alter vorsorgen
Die meisten Frauen sind im Alter finanziell schlechter gestellt als Männer. Die Gründe dafür sind sowohl selbstverschuldet, als auch durch gesellschaftliche Strukturen zu finden.
Gender Pay Gap
Die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen in Deutschland ist nach wie vor gravierend. Frauen verdienen im Schnitt etwa 21 Prozent weniger als Männer. Dies ist beispielsweise der Tatsache geschuldet, dass Frauen häufiger wegen der Kindererziehung oder aus anderen Gründen in Teilzeit arbeiten. Auch die Führungspositionen werden nach wie vor öfter von den männlichen Kollegen besetzt. Zudem üben sie meistens Berufe aus, in denen die Gehälter niedriger sind.
Niedrigere Entlohnung in sozialen Berufen
Nach wie vor werden Erziehungs-, Pflege- und Gesundheitsberufe überwiegend von Frauen ausgeübt. Niedrige Stundenlöhne und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse sorgen dafür, dass auch die gesetzliche Rente geringer ausfällt.
Kindererziehung
Frauen übernehmen immer noch mehrheitlich die Erziehung der Kinder. Durch die entstehenden längeren Auszeiten kommt es zu Verdiensteinbußen, wodurch geringere Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung gezahlt werden.
Pflegezeiten
Auch die Pflege von Angehörigen leisten überwiegend Frauen. Der Effekt ist derselbe: Auszeiten im Job und folglich geringere Beiträge, die in die GRV eingezahlt werden.
Teilzeit
Wenn Frauen nach einer längeren Auszeit wieder in ihren Job zurückkehren, dann oft nur in Teilzeit. Eine Rückkehr in eine Vollzeitstelle ist schwierig. Die Folge davon: Ebenfalls geringere Rentenbeiträge, die sich im Alter bemerkbar machen.
Gender Pension Gap
Die geschlechterspezifischen Einkommensverhältnisse ziehen sich bis ins Rentenalter. So ist die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen mit 46 Prozent sehr groß. Durchschnittlich 1.048 Euro (vor Steuern) beträgt die monatliche gesetzliche Rente bei Männern. Bei Frauen hingegen sind es nur 715 Euro. Diese Daten erhob die Deutsche Rentenversicherung 2017.
Unser Tipp
Beginnen Sie also möglichst früh mit der privaten Altersvorsorge. Bei der Altersvorsorge gilt: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Wer bereits als junge Frau zu sparen beginnt, hat den Zinseszinseffekt auf seiner Seite. Das gilt unabhängig davon, ob jemand jeden Monat kleinere oder größere Beträge spart und auf welche Art vorgesorgt wird. Wer in jungen Jahren beginnt, hat es auf jeden Fall leichter. Langfristig müssen sich Sparerinnen weniger finanziell anstrengen und kommen trotzdem auf eine angemessene und vor allem ausreichende Altersrente.
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Heiko Asselborn
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